Geschichte >
Regionalisierungsprozeß >
Regionalstelle Kirchenmusik


Konzept Kirchenmusik


Konzept zur Regionalstelle Kirchenmusik Bremen-Ost
der Gemeinden Blockdiek, Ellener Brok und Tenever

Der Glaube singt, das Kyrie ebenso wie das Halleluja, das Lied der Klage wie das Lied der Freude. Er singt nicht nur zu und für Gott, Gott wird selbst zum Lobgesang in ihm: "Der Herr ist meine Stärke und mein Psalm und mein Heil", jubelt Jesaja (Jesaja 12,2). Mit Liedern, ja selbst noch mit dem Lallen und Schreien der Kinder, das in den Ohren ihrer Eltern ohnehin nichts ist als Musik, festigt Gott seine Macht und Herrlichkeit: "Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen" (Psalm 8,3). So wird die Bibel nicht müde, zum Singen und Musizieren aufzufordern: "Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen," wird die Gemeinde im Brief an die Kolosser ermuntert (Kolosser 3,16).

Gemeinsames Singen bildet und konstituiert und festigt die Gemeinde. Wie es keine Gemeinde ohne Gottesdienst gibt, so keinen Gottesdienst ohne gemeinsames Singen und Musizieren. Kirchenmusik, in welcher Art auch immer, ist unverzichtbar für eine Gemeinde. Sie ist Ausdruck des Glaubens und der Freude an Gott. Viele Menschen in unserer Stadt haben ihre Bindung an Kirche und Glauben allein über die Musik, sei durch eigenes Mitsingen in den Chören, sei es durch den Besuch von Konzerten.
(Kurt Dohm)

Die beteiligten Gemeinden Blockdiek, Ellener Brok und Tenever erklären daher,
  • daß die evangelische Kirchenmusik unverzichtbarer Bestandteil ihrer Verkündigung und Gemeindearbeit ist.
  • daß Gottesdienste ohne qualifizierte kirchenmusikalische Begleitung nicht denkbar sind.
  • daß Kirchenmusik für die missionarische Ausrichtung der Gemeinden ein wesentlicher Faktor ist, da durch sie besonders Kinder, Jugendliche und auch der Kirche fernstehende Menschen erreicht werden.
  • daß darum eine auch personell qualifizierte Kirchenmusik für den Bremer Osten unverzichtbar ist.
Die beteiligten Gemeinden wünschen sich
  • die musikalische Gestaltung ihrer Gottesdienste auf zwar unterschiedlichem, aber insgesamt doch hohem Niveau.
  • ein Angebot an lebendiger vokaler und instrumentaler Chorarbeit für verschiedene Altersgruppen.
  • ein den verschiedenen Ansprüchen im Bremer Osten gerecht werdendes Angebot von Konzerten und anderer musikalischer Veranstaltungen.
  • eine möglichst breite musikalische Basisarbeit..
Die beteiligten Gemeinden stellen sich darum vor,
  • daß die beiden Kirchenmusiker den Organistendienst für alle drei Gemeinden versehen, und zwar im Rahmen versetzter und koordinierter Gottesdienste. Sie werden einen gemeinsamen Plan erarbeiten, bei dem auch ihr jeweiliges Zeitkontingent (Stunden, freie Tage) berücksichtigt wird. Sie vertreten sich gegenseitig und sorgen im Verhinderungsfall, vor allem auch an hohen Feiertagen, selbst für zusätzliche Vertretungskräfte. Je nach der Regelung der Gottesdienste erhalten die Musiker für vermehrten Sonntagsdienst einen Freizeitausgleich. Sie sprechen sich mit den zuständigen Pastoren ab, organisieren und leiten den Einsatz von Chören, Solisten und Instrumentalgruppen. Sie fördern den Gemeindegesang und musikalisch geprägte Gottesdienstformen.

  • daß die vorhandene Chorarbeit fortgesetzt und für alle drei Gemeinden geöffnet wird. Der Schwerpunkt der Chorarbeit mit dem Motettenchor wird dabei in Blockdiek liegen,der Chor in Ellener Brok bleibt in seiner Eigenständigkeit erhalten. Drüber hinaus sollen in den Gemeinden, wo dies möglich scheint, chorische Angebote für Kinder gemacht werden. Außerdem soll ein gemeinsamer Posaunenchor für alle drei Gemeinden aufgebaut werden. Die Chöre sollen in allen drei Gemeinden auftreten. Dabei wird die Eignung der Kirchräume jeweils entscheidend sein. Die Chorarbeit soll eingebettet sein in überregionale Zusammenhänge. In Tenever könnte eine international geprägte Gospel-Chorarbeit aufgebaut werden.

  • daß Konzerte in Abhängigkeit von den räumlichen und instrumentalen Möglichkeiten (Orgel) an den jeweils geeigneten Orten, aber in Verantwortung und für die Glieder aller drei Gemeinden stattfinden. Die Konzerte sollten nicht nur klassische kirchenmusikalische Programme enthalten, sondern auch Formen wie Kosaken-Chor, Gospelkonzerte, internationale Musik. Die Gemeinde Tenever eignet sich dabei mehr für kammermusikalische Veranstaltungen. Gewünscht werden dort auch von Taizé her geprägte Gottesdienstformen oder Angebote mit Tanz.

  • daß die musikalische Basisarbeit offene Angebote macht wie Jazz- oder Gospelworkshops. Vormittagsingen zur Einkaufszeit oder für ältere Menschen, Eltern-Kind-Singen, musikalische Arbeit mit Konfirmanden. Der hauptamtliche Kantor wird versuchen, Honorarkräfte und Ehrenamtliche für diese Arbeit (Flötenunterricht, musikalische Früherziehung) zu gewinnen. Er wird diese Kräfte fachlich beaufsichtigen und organisieren. Er wird nach Maßgabe seiner zeitlichen Möglichkeiten die Erzieherinnen in den KTHs musikalisch beraten. Bisher übliche Tätigkeiten des hauptamtlichen Musikers in der Gemeinde können ebenfalls nur im Rahmen seiner zeitlichen Möglichkeiten erfolgen und müssen daher eingeschränkt werden.

  • daß der hauptamtliche Kirchenmusiker die Kirchenmusik der drei Gemeinden auf gesamtkirchlicher Ebene vertritt und dort ihre Interessen wahrnimmt.

  • daß die Dienstellen für den hauptamtlichen und den nebenamtlichen Kirchenmusiker wie bisher die Gemeinden Blockdiek und Ellener Brok sind. Sie empfangen von dorther auch ihre dienstlichen Anweisungen, für die aber im übrigen Absprachen zwischen allen drei Gemeinden erforderlich sind. Man könnte an einen gemeinsamen Kirchenmusikausschuß aus den Vorständen aller drei Gemeinden denken, der diese Aufgabe übernimmt.

Letzte Änderung: 20.05.2001