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Trinitatisgemeinde


Betrachtung

 

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Trinitatisgemeinde?

Warum dieser Name für unsere neue Gemeinde? Was bedeutet er?

„Trinitas“ – das ist lateinisch und bedeutet „Dreiheit“, auch „Dreieinigkeit“. Na klar: Aus drei Gemeinden wird eine. Denn: 1+1+1=3. Das weiß doch jedes Kind. Oder: Wenn drei sich einig sind, dann bilden sie eine Dreieinigkeit. Wenn sie sich einig sind! Ein schönes Bild. Wie ein Kleeblatt. Ist ja auch das Nationalsymbol von Irland.

Und: „Dreimal ist Bremer Recht“, sagt man hier. Obwohl: Erst die vierblättrigen Kleeblätter sollen ja Glück bringen, wohl weil sie so selten sind. Jedoch: Ein Dreiecksverhältnis gilt eher als anrüchig. Bei drei Kindern in einer Familie wird das Mittlere leicht übersehen. Drei zu vereinen ist immer schwieriger als zwei. Da bilden sich leicht Koalitionen, und einer hat immer das Gefühl, zu kurz zu kommen. Manchmal muss dann ein Unparteiischer helfen, ein Moderator zum Beispiel wie in unserem Fall.

Trinitatis – also nur ein reines Zahlenspiel? Und wenn wir nun vier Gemeinden gewesen wären, wären wir dann die „Quaternitatisgemeinde?“

Aber da gibt ja auch noch diesen Sonntag im Kirchenjahr, gleich nach Pfingsten. Nach ihm werden alle weiteren Sonntage gezählt. Aber der Tag selbst wird leicht übersehen. Nach Pfingsten denkt keiner mehr an ihn, außer dem Küster, der von da an die grünen Antependien an Altar und Kanzel hängt. Jetzt haben wir wenigstens einen schönen Grund, an diesem Tag den Namenstag unserer Gemeinde zu feiern. Das ist sozusagen unser Patronatsfest. Aber in der Kirche hat alles auch eine tiefere, eine theologische Bedeutung. Trinitatis = Trinität = Dreieinigkeit = Dreifaltigkeit. Das ist ein hoher Begriff aus der Theologie. Schauen Sie mal ins Gemeindeblatt von Mai-Juni 2006. Oder lesen Sie hier diese Zusammenfassung: „Die Lehre von der Dreieinigkeit (Trinitätslehre) entstand aus einer Frage, die die Alte Kirche in der geistigen Auseinandersetzung mit dem philosophischen Denken ihrer Zeit bedrängte: Wie ist das Bekenntnis zu Jesus als dem Herrn mit dem Glauben an den einen Gott vereinbar? ... Demgegenüber lautet die Botschaft des Evangeliums: In Jesus Christus ist Gott selbst für den Menschen da, um ihn ein für allemal zu befreien. ... Was Jesus durch Kreuz und Auferstehung ein für allemal getan hat, vermittelt der Heilige Geist den Menschen aller Zeiten. Er bewirkt, dass sie die Heilstatt Gottes annehmen, d. h. glauben. ... Er sammelt und erhält die Gemeinschaft der Glaubenden, die Kirche.“ (aus: Ev. Gemeindekatechismus)

Hoffen und beten wir, dass Segen auf dem Namen der neuen Gemeinde liegt, und wir zukünftig nicht nur eine Dreiheit bilden, sondern wirklich eine „Dreieinigkeit“.

Kurt Dohm

 

Letzte Änderung: 22.08.07