Man pflanzt Eichen zur Erinnerung an besondere Ereignisse. Es gibt Friedenseichen, die an einen Friedensschluss nach einem langen Krieg erinnern sollen. In manchen Gegenden ist es Brauch, dass Brautleute am Tage ihrer Eheschließung eine Eiche pflanzen. Eichen weisen eine stattliche Größe auf und können sehr alt werden. Ihr Holz ist sehr hart und widerstandsfähig. So gelten sie als Symbol für Einigkeit, Treue und Recht.

Wir haben diese Eiche hier 1990 gepflanzt, als Pastor Memming in den Ruhestand ging. Sie sollte an ihn als einen der beiden Gründungspastoren unserer Kirchen­gemeinde Blockdiek erinnern. Der andere dieser beiden Pastoren war Pastor Wolf-Udo Smidt. Die Bank, die wir damals ihm zu Ehren aufgestellt hatten, ist bei den vielen Umbaumaßnahmen im Gemeindezentrum verloren gegangen. Dabei war auch das frühere Schild an diesem Baum weggekommen, das nun heute ersetzt werden soll. Beide Pastoren haben die Gemeinde geprägt und durch ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit für ein gutes Miteinander in der Gemeinde gesorgt.

Eine Kuriosität am Rande. In Markt Pfaffenhausen in Bayern steht noch heute die stattliche „Friedenseiche“ am „Eichberg“ ausgerechnet an der Memminger Straße. Ihre Pflanzung am 18. Mai 1871 war für den Marktflecken ein großes Ereignis und deshalb einen umfangreichen Eintrag in die Ortschronik wert. Demnach, so schrieb der Chronist wörtlich, „erschienen vor dem hiesigen Rathause die verehrliche Marktgemeinde-Verwaltung, die hochwürdige Geistlichkeit, die beiden Lehrer mit der gesamten Schuljugend in festlicher Kleidung“.

Ganz so hochfeierlich geht es bei uns heute ja nicht zu. Aber ich wünsche sehr, dass diese Eiche auch in 100 Jahren noch steht und an die ersten Pastoren Smidt und Memming und an manche andere Gründungsväter und -mütter der Gemeinde Blockdiek und damit auch der Trinitatisgemeinde erinnert.

Pastor i. R. Kurt Dohm

Fotos: J. Howaldt